Ob zum Sommeranfang oder in der Winterzeit, die Allergie kann jeden zu jeder Zeit treffen. Im Endeffekt sind es nur harmlose Fremdstoffe (auch Allergene genannt) wie zum Beispiel Hausstaub, Birkenblätter oder Erdnüsse, die es einigen Menschen nicht leicht machen. Kaum hat man Kontakt zu Tierhaaren oder Pollen aufgenommen, reagiert der Körper abwehrend auf den fremden „Eindringling“ und löst Schwellungen, Juckreiz und sogar Schmerzen aus.
Was passiert nach dem Kontakt?


Bei einer Allergie gibt es nicht nur eine Art, sondern noch einige andere. Deshalb werden sie in 4 verschiedene Gruppen eingeteilt:
Typ I:
Zu dieser Gruppe zählen die Tierhaare, Hausstaub, Pollen und sogar Wespengift. Nach dem Kontakt mit diesen Stoffen, leidet der Betroffene an Schwellungen, Rötungen (häufig an den Schleimhäuten), Schnupfen, Niesen, Juckreiz, Husten, Brennen/Tränen in den Augen und an Asthmaanfällen.
Typ II:
Nach der Kontaktaufnahme, kommt es dazu, dass die roten Blutkörperchen aufplatzen oder sich die weißen Blutkörperchen/Blutplättchen vermindern.
Typ III:
Bei diesem Allergietypen, bilden sich sogenannte Komplexe aus Fremdstoffen und Antikörper, das heißt, dass sich der fremde Eindringling und die Eiweiße miteinander „verbinden“. Einige Abwehrzellen versuchen diesen Komplex, also diese Verbindung, zu lösen. Gelingt dies nicht, können dadurch Entzündungen entstehen.
Typ IV:
Der „Spät-Typ“. Diese Art wird so bezeichnet, weil hier bis zu 72 Stunden oder sogar Jahre vergehen können, bis der Körper reagiert. Hier werden Kontaktekzeme ausgelöst, die zum Beispiel durch Nickel oder Duftstoffe zustande kommen. Nachdem die Fremdstoffe in den Körper eingedrungen sind, greifen die T-Helfer Lymphozyten (Immunzellen, die den Fremdstoff erkennen und bekämpfen können) den Fremdstoff an.
Medikamentöse Behandlung:
Reagiert man allergisch auf Erdnüsse oder Tierhaare, sollte man den Verzehr oder den Kontakt bewusst vermeiden. In vielen Fällen reagieren die Betroffenen so stark, dass sie an Atemnot leiden. Bei einer Pollen- oder Birkenallergie ist der Kontakt schwer zu meiden, sodass sich viele Allergiker während der Sommersaison ihre Antiallergika aus der Apotheke holen. Die Arzneimittel gegen Allergie werden Antihistaminika genannt. Auch Antihistaminika werden in Untergruppen aufgeteilt, da Histamin an verschiedenen Stellen im Körper reagieren kann.
H1-Antihistaminika: Diese Arzneimittelgruppe kann man einsetzen, wenn der Betroffene an Juckreiz, Rötungen und Schnupfen leidet, also an den typischen Symptomen einer Allergie. Hier unter fallen die Wirkstoffe, wie zum Beispiel:
Cetirizin: Der meist eingenommene Wirkstoff bei einer Allergie. Cetirizin kann müde machen und zur Benommenheit führen. Deshalb wird dieser Wirkstoff am Abend eingenommen. Nach der Einnahme von Cetirizin wird die Histaminwirkung unterbrochen. Wenn die Allergie schon längst begonnen hat und Histamin aus den Mastzellen ausgeschüttet wurde, stoppt Cetirizin den Allergievorgang.
Loratadin: Dieser Arzneistoff blockiert die Histaminwirkung, sodass Histamin seine Wirkung nicht entfalten kann. Auch Loratadin kann zur Müdigkeit führen.
Loratadin: Dieser Arzneistoff blockiert die Histaminwirkung, sodass Histamin seine Wirkung nicht entfalten kann. Auch Loratadin kann zur Müdigkeit führen.
H2-Antihistaminika: Diese Arzneistoffe hemmen ebenfalls Histamin, können aber auch bei Langzeitanwendungen wie zum Beispiel mit Acetylsalicylsäure eingesetzt werden. Sie reduzieren auch die Ausschüttung von überschüssiger Magensäure (siehe auch Sodbrennen). Ranitidin oder Cimetidin sind H2-Antihistaminika, die aber kaum noch angewendet werden.
H3- und H4- Antihistaminika: Diese beiden Arzneistoffgruppen hemmen die Wirkung von Histamin.
Warum machen Antihistaminika müde?
Antihistaminika gelangen durch die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn und binden dort an den Histaminrezeptoren. Sie lösen eine Dämpfung (Sedierung) aus. Die H1-Antihistaminika der zweiten Generation (Loratadin, Cetirizin) machen weniger müde als die H1-Antihistaminika der ersten Generation.
Antihistaminika in der Schwangerschaft und bei Kindern:
Kinder dürfen ab dem sechsten Lebensmonat H1-Antihistaminika der zweiten Generation in einer geringen Dosierung einnehmen. Die Dosierung muss dem Körpergewicht angepasst werden. Während der Schwangerschaft haben H1-Antihistaminika der zweiten Generation gezeigt, dass das Risiko einer Fehlbildung gering ist. In einer niedrigen Dosierung können H1-Antihistaminika während der Schwangerschaft eingenommen werden.
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