Glucocorticoide (Cortisone)
Auch
wenn es viele nicht wissen, aber Cortisone sind körpereigene
Stoffe und gehören zu den Steroidhormonen. Cortisone werden von
vielen Menschen sehr streng bewertet und kaum toleriert, dabei
produzieren unsere Nebennierenrinden jeden Morgen zwischen 6-9 Uhr
die Hormone Hydrocortison, Cortison und Corticosteron in einer
Menge von 10-35 mg. Die Menge wird nicht sofort ausgeschüttet,
sondern in Schüben. Um Mitternacht sinkt die Konzentration wieder.
Cortisone sind die stärksten entzündungshemmende Wirkstoffe, die es
gibt und werden oft bei akuten Krankheitsfällen eingesetzt. Häufig
finden die vom Organismus gebildeten Steroidhormone ihren Einsatz bei
rheumatischen Erkrankungen, Tinnitus, Morbus Addison und schwere
allergische Reaktionen. Bei Steroidhormonen handelt es sich um
Derivate vom Kohlenwasserstoff, die als Hormone der Nebennierenrinde
wirken. Eine topische Therapie (zum Beispiel auf der Haut) mit
Cortisonen ist nicht sinnvoll, weil wir Menschen keine Rezeptoren für
Glucocorticoide besitzen. Rezeptoren sind Proteine, an denen sich
Moleküle binden können. Die Moleküle können dann im Inneren
wirken. Bei einer oralen oder intravenösen Aufnahme wird das
Cortison in der Leber zu Cortisol umgewandelt, damit die Wirkung
eintreten kann. Für die Umwandlung besitzt der Körper bestimmte
Enzyme. Prednisolon, Prednison und Dexamethason werden
essenziell aufgenommen. Diese Cortisone werden nicht im Körper
produziert. Sie werden früh morgens (6-9 Uhr) eingenommen, um die
körpereigene Glucocorticoidproduktion nicht zu stören.
Nebennierenrinde:
Die Nebennierenrinden liegen oberhalb der Nieren |
Die
Nebennierenrinden sind die Organe, welche die körpereigenen
Cortisone produzieren. Sie sind pyramidenförmig und erreichen ein
Gewicht von fünf Gramm. Bei einem Erwachsenen haben sie eine Größe
von 2-3 cm breite und 5 cm Länge. Man unterscheidet zwischen den
Nebennierenrinden und dem Nebennierenmark, welches Adrenalin und
Noradrenalin produziert.
Inhalative
Therapie:
Als Spray wirken Cortisone nur in den Atemwegen. Sie werden bei
Asthma und COPD eingesetzt. Da die Sprays nur am Ort des Geschehens
wirken, gelangen ausschließlich geringe Konzentrationen des
Wirkstoffes ins Blut. Somit ist das Risiko der Nebenwirkungen bei
einer inhalativen Behandlung niedriger als Cortisontabletten. In den
Bronchien wird die Entzündung gehemmt und somit die vermehrte
Schleimproduktion gesenkt. Zudem werden die Atemwege weitgestellt und
die Atemmuskulatur entspannt sich. Es können mehrere Wochen
vergehen, bis eine Wirkung eintritt. Deshalb werden parallel zu der
Cortisontherapie sogenannte “Notfall-Sprays” (zum Beispiel
Salbutamol), die die Atemwege unverzüglich erweitern, angewendet.
Bei einer inhalativen Cortisoneinnahme besteht das Risiko,
dass Reste des Arzneistoffes am Kehlkopf anhaften. Daraus können
einige Probleme entstehen. Die Stimme wird heiser und es entsteht ein
quälender Hustenreiz. In den meisten Fällen entstehen
Pilzinfektionen, weswegen es ratsam wäre, nach der Anwendung den
Mund auszuspülen oder die Zähne zu putzen. Kurzfristig eingesetzte
Cortisonsprays können keine Osteoporose begünstigen. Erst bei einer
langjährigen Behandlung kann es passieren, dass die knochendichte
abnimmt.
Die
Cortisonwirkung im Stoffwechsel
- Cortisone stellen Glucose (Zucker) bereit, indem sie Proteine (Eiweiße) abbauen. Dadurch erhöht sich der Blutzuckerspiegel.
- Cortisone können die Zusammensetzung der Blutzellen verändern.
- Sie wirken entzündungshemmend und immunsuppressiv
- Cortisone hemmen die Kollagensynthese in Bindegewebe, Knochen und Gelenken.
- Bei Stress und nervösen Reizen wird die Produktion im Körper verstärkt
- Sie beeinflussen den Stoffwechsel einiger Mineralstoffe und Vitamine:
- Calcium: erhöhte Ausscheidung und Beeinflussung der knochenaufbauende und knochenabbauende Zellen
- Zink, Magnesium und Kalium: erhöhte Ausscheidung
- Vitamin D: verminderte Aufnahme und erhöhte Ausscheidung
Nebenwirkungen:
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